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Zimmer frei: Das sinnstiftende christliche Weltbild

Die WG: Gott wohnt im Himmel: Das reinste Paradies. Links neben seinem Thron steht ein riesengroßer Korb, gefüllt mit frischen, unbenutzten Seelen. Weil Gott darauf achtet, dass keine schlechten Seelen zusammen mit ihm im Himmel wohnen, muss er die Seelen aus dem großen Korb zunächst auf ihre WG-Tauglichkeit prüfen. Er ist zwar allwissend, aber er weiß trotzdem nicht durch bloßes Hinsehen, welche der Seelen wertvoll sind und welche nicht. Also erschuf er das Universum, die Erde und die Menschen. Nach und nach streut er die Seelen aus dem großen Korb in die Körper der neu geborenen Menschen-Babies. Das Universum ist im Prinzip geschaffen worden, damit Gott die Seelen der Menschen testen kann. Andere Lebewesen (wie Löwen, Ratten oder Bakterien) haben übrigens auch kleine Seelen, aber keine vollwertigen, darum stellt sich gar nicht die Frage, ob sie im Himmel wohnen dürfen. Es gibt zwei Klassen von Seelen: Jede Menschenseele ist bei Gott gleich viel wert, jede andere Seele (z.B. von einem Löwen, einer Ratte oder einem Bakterium) ist weniger bedeutend, aber vermutlich untereinander auch gleichwertig.

Der Test des Lebens geht so: Ein Mensch, der zum Zeitpunkt seines Todes an Gott glaubt, darf in die Himmels-WG einziehen, alle anderen werden aussortiert. Sie müssen dann ein Stockwerk tiefer beim Teufel einziehen und das ist echt eine Höllenqual. Klingt einfach, ist es aber nicht: Der Haken an der Sache ist, dass es keinerlei nachprüfbaren Beweise dafür gibt, ob Gott überhaupt existiert. Den Test kann man also nur bestehen, wenn man ohne gesichertes Wissen trotzdem daran glaubt und Gott zum Mittelpunkt seines irdischen Lebens macht. Wir sehen also: Die wahre Tugend dieser Welt ist blinder Glaube und totale Hingabe, ohne ständig nach Wissen und Beweisen zu fragen. Es kommt auch nicht so sehr auf das eigene Verhalten zu Lebzeiten an: Wenn ein Mensch sich ein Leben lang mies verhalten hat, ist das nicht so schlimm, sofern er hinterher auf dem Totenbett beschließt, an Gott zu glauben und seine schlechten Taten ehrlich bereut: Dann ist der Test nämlich bestanden. Jeder Mensch hat übrigens exakt die gleiche Chance, den Test zu bestehen, egal an welchem Ort der Erde er geboren wird. Chancengleichheit ist Gott sehr wichtig.

Das christiliche Weltbild

Die Belohnung: Wer den Lebenstest besteht und zum Todeszeitpunkt an Gott glaubt, dem bekommt einen Platz in der Himmels-WG, wo es unendlich schön ist und wo man bis in alle Ewigkeit bleiben wird. Wer nicht daran glaubt, kommt für immer in die Hölle, wo es unendlich schrecklich ist. Betrachtet man den Erwartungswert für das Wohlbefinden im Leben nach dem Tod, dann wird durch die unendlich tolle Belohnung jede noch so verschwindend geringe Wahrscheinlichkeit für die Existenz Gottes ausgeglichen. Selbst wenn man die ganze Geschichte von Gott für äußerst unwahrscheinlich hält, könnte es sich lohnen, mitzumachen. Rein rational gesehen muss man also einfach daran glauben.

Die Familie: Gott ist ein alleinerziehender Vater. Sein einziger Sohn Jesus sitzt rechts neben seinem Thron. Eine Mutter gibt es nicht, weitere Töchter auch nicht. Gott ist schon immer da gewesen, Jesus wahrscheinlich auch - daher brauchte Gott auch keine Frau. Trotzdem ist Jesus irgendwie „der Sohn“ Gottes. Der „Heilige Geist“ lebt übrigens auch zusammen mit den beiden im Himmel, auch wenn dessen Verwandtschaftsgrad zu Gott nicht klar bekannt ist (vielleicht ein Onkel von Jesus oder so). Die drei Persönlichkeiten sind in Wirklichkeit allerdings ein und dieselbe Person in verschiedenen Daseinsformen, genau wie Wasser manchmal flüssig ist, manchmal fest in Form von Eis und manchmal gasförmig in Form von Wasserdampf. Wer da von Schizophrenie redet, dem ist wirklich nicht mehr zu helfen. Einmal, da hat Gott seinem Sohn befohlen, selbst mal auf der Erde vorbeizuschauen. Er wurde als Mensch geboren und lebte ungefähr vor 2000 Jahren. Damit die Menschenseelen es etwas leichter haben, den oben beschriebenen Test zu bestehen, musste Jesus dann sterben.

Der Blutopferkult: Gott ist allmächtig, aber er kann trotzdem nicht alle Seelen in den Himmel durchwinken, nur weil er die Menschen irgendwie liebt. Er muss sich an gewisse Regeln halten: Es muss Blut vergossen werden, damit Gott den menschlichen Seelen ihre Schlechtigkeit verzeihen kann. Ohne Blutvergießen kann Gott niemandem vergeben, das ist nun einmal so und sollte auch nicht hinterfragt werden. Normalerweise kann man ja bekanntlich auch Rinder, Ziegen und Lämmer schlachten und deren Blut in der Gegend versprühen, um seine Sünden abzuwaschen. Aber noch besser als mit stinknormalen Ziegen funktioniert das natürlich, wenn man das „Lamm Gottes“ abschlachtet, also Jesus. Das vergossene Blut eines unschuldigen Gottessohns ist gerade gut genug, um die Menschen von ihren schlechten Taten reinzuwaschen. So haben sie wieder eine blütenweiße Weste, wenn sie in die Himmels-WG einziehen. Ein Opferlamm deluxe, dieser Jesus. Viel besser als eine blutverschmierte tote Ziege.

Vampire und Kannibalen: Jesus ist also für uns gestorben, damit wir mit seinem vergossenen Blut unsere Sünden wie lästigen Schmutz vom Körper waschen können. Es ist dann fast so, als hätten wir die Sünden gar nicht selbst begangen, sondern Jesus, auf den wir alles Schlechte übertragen können. Das ist so, als wenn man den Müll rausbringt und wieder Platz im Mülleimer hat. Um uns für dieses Geschenk der Sünden-Müllabfuhr zu bedanken, feiern wir das heilige Abendmahl als Ritual. Dann trinken wir Wein und stellen uns vor, als würden wir das Blut von Jesus trinken, gewissermaßen wie „Vampire des Lichts“. Dazu essen wir Brot und stellen uns vor, als würden wir das Fleisch von Jesus‘ Leichnam abknabbern, ein bisschen wie „heilige Kannibalen“ beim Festschmaus. Blut und rohes Menschenfleisch: So schmeckt die Liebe Gottes.

Die Auferstehung: Jesus wurde damals an kurz vor Ostern unschuldig von den dortigen Menschen in Israel ans Kreuz genagelt und er starb nach ein paar Stunden genauso qualvoll wie ein richtiger Verbrecher! Dann war er zwei oder drei Tage tot, bevor sein Herz wieder anfing zu schlagen und das Gehirn wieder mit Sauerstoff versorgt wurde. Sein Gehirn und die anderen Organe hatte zum Glück kaum Schaden genommen. Während der drei Tage war Jesus im Reich des Todes, wo auch immer das ist. Da hat er ganz schön was auf sich genommen. Hinterher durfte er nochmal für kurze Zeit zurück in seinen Menschenkörper, bevor er wieder zurückkehrte in den Himmel. Dieses Mal musste er dafür aber nicht qualvoll sterben und seinen menschlichen Körper zurücklassen, sondern er ist in einer Art „Himmelfahrt“ in die Wolken geflogen, hinauf zu Gott.

Die Vertreibung: Früher war Gott noch ein bisschen krasser drauf. Erst hat er die ersten Menschen Adam und Eva im Paradies Leben lassen, hat ihnen aber eine Falle gestellt. Er hat sie während der Schöpfung mit Neugierde ausgestattet, hat dann einen „Baum des Wissens“ ganz in der Nähe hingestellt und hat ihnen ausdrücklich verboten, die Frucht dieses Baumes zu essen. Die Menschen sind natürlich prompt darauf reingefallen und haben heimlich genascht. Schön blöd! Um Adam und Eva zu bestrafen, wurden die beiden und alle ihre Nachkommen für alle Zeit aus dem Paradies rausgeschmissen. Sippenhaftung muss sein, vor allem als Abschreckung. Ein zweifellos gerechtes und angemessenes Urteil dafür, dass Adam und Eva heimlich von dem Baum genascht haben.

Genozid und Ehrenmord: Einmal war Gott nicht einverstanden damit, wie gottlos die Menschen ihr Leben gelebt haben. Zur Strafe hat er es ein paar Wochen lang ordentlich regnen lassen und die gesamte Menschheit in einem Ehren-Völkermord ersäuft. Nur Noah und seine Familie durfte weiterleben. Danach war er eine Zeit lang der Beschützer der alten Israeliten und kämpfte an deren Seite gegen benachbarte Völker. Zu der Zeit hat er einige stattliche Völkermorde angeordnet, manchmal hat er auch selbst eingegriffen und Völker und Stämme persönlich abgeschlachtet. Es war ihm wichtig, dass Moses und seine Kämpfer in der Schlacht nicht nur die Männer, sondern auch Frauen, Kinder und Säuglinge des Feindes umbringen. Aber von dieser Zeit der ethnischen Säuberungen und Völkermorde hat Gott jetzt genug, deshalb fährt er seit der Zeit von Jesus eher eine Politik der Nächstenliebe. Wir sollten jetzt nicht auf diesen paar verjährten Völkermorden herumhacken, nur weil Gott ewig und allwissend ist. Gott hat seine Einstellung zu Völkermorden geändert. Man sollte Gott daran messen, wie er sich heute verhält: Menschen können sich schließlich ändern.

Demut: Wenn irgendetwas von dem vorher Gesagten unverständlich, fragwürdig oder unlogisch klingt, dann liegt das selbstverständlich daran, dass wir Menschen nur einen begrenzten, unterentwickelten Verstand haben. Gott ist schließlich perfekt und unfehlbar und unserem Verstand weit überlegen. Wenn wir Menschen versuchen, Gott zu verstehen, dann ist das so, als würde eine Ameise oder ein Regenwurm versuchen, wie ein Mensch zu denken und das kann ja gar nicht funktionieren. Das gleiche Argument gilt auch, wenn irgendjemand meint, Gottes moralische Überlegenheit z.B. wegen ein paar Völkermorden in Frage zu stellen oder ihn zu kritisieren. Gottes Wege können wir Menschen mit unserem beschränkten Verstand einfach nicht begreifen, daher sollten wir uns auf Glauben und Vertrauen konzentrieren. Gott ist groß, wunderbar und gerecht. Amen und Basta.


 

 

 

                                                 

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